Psychische Störungen

 

Angststörungen

Es existieren vielfältige psychische Probleme, die sich ganz unterschiedlich manifestieren können. Dabei werden psychische Störungen als Störung von Erleben und Verhalten betrachtet. Im Folgenden werden die wichtigsten Gruppen von psychischen Störungen in Anlehnung an die international anerkannten Klassifikationssysteme ICD-10 (World Health Organization 1991) und DSM-IV (American Psychiatric Association 1994) überblicksartig aufgeführt.

In den letzten Jahren tratenAngststörungen immer stärker ins öffentliche Bewusstsein. Häufige Subtypen dieser Störungsgruppe sind beispielsweise Ängste vor Höhen (Höhenphobie), öffentlichen Orten und Menschen-ansammlungen (Agoraphobie), sozialer Bewertung (Sozialphobie) oder vor plötzlich auftretenden bedrohlichen Körpersymptomen wie beispielsweise Herzrasen (Panik-syndrom). Mittlerweile weiß man aus epidemiologischen Studien, die die Auftretenshäufigkeit von Störungen und Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung untersuchen, dass ca. 10 Prozent von Angststörungen betroffen sind. Darüber hinaus existiert ein fließender Übergang zwischen normalen realitätsangemessenen Ängsten und irrationalen Ängsten, die die Betroffenen stark in ihrem Leben beeinträchtigen.
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Angststörungen

 

 

 

Zwangsstörungen

Zwangsstörungen

Relativ eng verwandt mit Angststörungen sind die Zwangsstörungen (z. B. Waschzwang) und die Belastungsstörungen, die das weite Feld der psychischen Folgen extremer Traumatisierung umfassen.

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Affektive Störungen

Affektive Störungen, d. h. Beeinträchtigung der Stimmungslage in die eine (Depression) oder andere Richtung (Manie), werden in jüngster Zeit ebenfalls verstärkt von der Öffentlichkeit wahrgenommen. So startete die Stadt Nürnberg jüngst eine umfassende Werbe- und Aufklärungskampagne über Behandlungsmöglichkeiten für Depressionen, was bislang in Deutschland einmalig ist. Wie bei den meisten psychischen Störungen sind leichtere Formen von Depression oder Manie, beispielsweise traurige Verstimmtheit oder erregte Euphorie, jedem von uns bekannt. Sie sind auch durchaus normal, solange sie eine gewisse Zeitdauer nicht überschreiten und der Situation im weitesten Sinne angemessen erscheinen. Problematisch wird es erst, wenn die affektive Störung die Betroffenen in ihrer persönlichen Lebensführung deutlich beeinträchtigen oder behindern.
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Depressionen

 

 

 

Essstörungen

Essstörungen

Ein weiterer wichtiger Störungsbereich sind die Essstörungen. Über die zwei Haupttypen, Anorexie (Magersucht) und Bulimie (Eß-Brech-Sucht) wird seit Jahren in diversen Frauenmagazinen berichtet. Spätestens seit die Essstörungen von Models, Schauspielerinnen und Prinzessinnen öffentlich gemacht wurden, sind diese Störungen allgemein ein Begriff, und die meisten Menschen haben eine gewisse Vorstellung davon. Entgegen der gängigen Annahme, dass nur Frauen davon betroffen seien, zeigen sich Essstörungen zunehmend auch bei jungen Männern. Zeitversetzt lässt sich hier beobachten, wie nun auch bei den Männern ein immer unrealistischeres Schönheitsideal verheerende Folgen nach sich zieht.
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Hypochondrie

Spätestens seit Molieres eingebildetem Kranken ist die Hypochondrie ein Begriff. Gekennzeichnet durch exzessive Angst vor schlimmen Krankheiten und fortlaufenden Versuchen, diese Angst durch Untersuchungen zu besiegen, treibt es die Betroffenen oft jahrelang von Arzt zu Arzt. Oft ernten sie dabei viel Unverständnis, da ja medizinisch alles in Ordnung zu sein scheint.
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Hypochondrie

 

 

 

Somatisierungsstörung

Somatisierungsstörung

Nah verwandt mit diesem Störungsbild ist die so genannte Somatisierungsstörung. Hier reagieren die Betroffenen auf Belastungen und Konflikte mit breitgestreuten körperlichen Symptomen, die zunächst auf eine somatische Erkrankung hindeuten, die sich jedoch in Untersuchungen nicht bestätigen lässt. So sind auch diese Patienten ständig auf der Suche nach einer Möglichkeit, die real vorhandenen Beschwerden (z. B. Schmerzen) zu lindern.
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Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenabhängigkeit

Der Gebrauch von Genussmitteln oder Medikamenten ist in unserer Gesellschaft ein alltägliches Phänomen, das toleriert und akzeptiert wird. Leider ist die Grenze zum Missbrauch bzw. zur Abhängigkeit fließend und wird oft unbemerkt überschritten. Die Probleme werden in der Regel erst dann sichtbar, wenn sie sich als Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenabhängigkeit manifestiert haben. Dabei sind Alkohol und Medikamente, wie Beruhigungs- oder Schlafmittel, die besonders gefährlichen Einstiegsdrogen in eine Suchtkarriere. Dies wird oft übersehen, da diese Drogen legal und frei zugänglich sind.
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Alkohol-, Medikamenten- oder Drogenabhängigkeit

Sexuelle Funktionsstörungen

 
Der Störungsbereich mit der vermutlich höchsten Dunkelziffer sind die sexuellen Funktionsstörungen. Dies sind Störungen der sexuellen Funktionen, die keine medizinische Ursache haben. Dazu gehören der vorzeitige Samenerguss (Ejaculatio praecox) und Erektionsprobleme(erektile Dysfunktion) bei Männern oder der sog. Scheidenkrampf (Vaginismus) und Orgasmusstörungen (Anorgasmie) bei Frauen. Oft werden diese Störungen von allgemeinen Beziehungs- oder Eheproblemen verdeckt.
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Persönlichkeitsstörungen

Weitere komplexe Störungen sind die Persönlichkeitsstörungen und die Verhaltens-störungen. Persönlichkeitsstörungen werden dabei verstanden als stark ausgeprägte und tief verwurzelte Persönlichkeitszüge, die sich v.a. in einem Interaktionsverhalten äußern, das von anderen Menschen oft als anstrengend, schwierig oder problematisch empfunden wird. Eine der bekanntesten, weil schillerndsten, Persönlichkeitsstörungen ist sicherlich das Borderline-Syndrom. Aber auch zwanghafte oder paranoide Persönlichkeitszüge sind in geringer Ausprägung recht weit verbreitet. Verhaltensstörungen wie Kleptomanie oder sexuelle Abweichungen (z. B. Pädophilie oder Sadismus) dagegen sind in der Realität eher selten, tauchen aber in den Medien wegen ihres hohen Sensationswertes besonders häufig auf.
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Persönlichkeitsstörungen

 

 

 

Entwicklungsstörungen

Entwicklungsstörungen

Schließlich gibt es noch den großen Bereich der Entwicklungsstörungen sowie der Kinder- und Jugendstörungen. Zu den Entwicklungsstörungen gehört beispielsweise die Legasthenie (Lese-Rechtschreib-schwäche) und der frühkindliche Autismus.
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Kinder- und Jugendstörungen

Als Kinder- und Jugendstörungen werden u. a. eingeordnet: Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung (ADS o. ADHS), Trennungsangst, Stottern sowie Enuresis (Bettnässen). Diese beiden Störungsgruppen führen in der Forschung und vor allem in der Behandlung gegenüber den Erwachsenenstörungen ein Schattendasein. Davon wissen all jene Eltern zu berichten, die einmal für ihr Kind eine psychotherapeutische Behandlung suchten. Dieses Problem ist zwar seit einiger Zeit von den psychotherapeutischen Fach- und Berufsverbänden erkannt worden, es konnte jedoch bis heute noch keine ausreichende Abhilfe geschaffen werden.
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Kinder- und Jugendstörungen